9 Stunden Flug nach Shanghai, 13 Stunden Aufenthalt in Shanghai, 9 weitere Stunden Flug nach Sydney, Australien, so sah der Plan aus. Geplant war auch, nach dem ermüdenden Trip durch Shanghai den zweiten Flug durchzuschlafen, um dann „ausgeruht“ um 9 Uhr morgens ins Sydney anzukommen. Das klappte auch nur halb, aber dennoch besser als gedacht.
Aber zurück zum Anfang. Ankunft und Check-In am Frankfurter Flughafen verliefen zum Glück ohne Probleme, wenn man von der extrem langen Schlange absah, die sich vor dem Check-In-Schalter gebildet hatte und welche zu 90% aus Asiaten (genauer kann ich das ja nie einschätzen) bestand. Nur ein paar Personen vor uns erfuhr eine Taiwanesin auf die harte Tour, dass ihr Heimatland weiterhin nicht anerkannt wird und sie deshalb nicht über Shanghai nach Hause fliegen könnte – und so schnell waren über 1000€ für einen Flug weg…
Für uns ging es jedoch weiter durch den Sicherheitscheck und schließlich in den Flieger, wo wir unsere Plätze in der allerletzten Reihe einnahmen – also leider kein Blick nach draußen, aber dafür richtig schön nah am Klo… naja. Positiv war jedoch das integrierte Multimedia-Angebot, dass natürlich sofort auf Herz und Nieren geprüft wurde. Es gab sogar einen USB-Anschluss, über den vielfotografierende (asiatische) Touristen direkt ihre Urlaubsbilder anschauen können. Und dafür sollten 9 Stunden dann auch vielleicht mal genug Zeit sein!
Unterwegs lernten wir auch noch zwei andere deutsche Mitreisende kennen. Eine davon lebte in Shanghai, die andere befand ich auch auf der Durchreise. Jedoch mit einem sehr umständlichen Reiseplan. Ihr Weg führte nach Shanghai, von dort nach Peking, dann nach Sydney und dann weiter nach Neuseeland. Das alles mit einem so straffen Zeitplan, dass wir schon nicht mehr davon ausgingen, dass sie es schaffen würde. Wie ich dann später in einer Mail erfuhr, hat es aber glücklicherweise doch noch gereicht.
Der Flug selbst verlief ebenfalls ereignislos – wenn man von den vielen Turbulenzen absieht – und schließlich kamen wir dann in Shanghai an. Erster Gedanke beim Verlassen des Flughafens: Mann, ist das heiß hier! Es waren über 35 Grad Celsius und dazu eine Luftfeuchtigkeit fern ab von Gut und Böse. Und ich war so schlau für den Flug noch eine lange Jeans anzuziehen. Mann war ich schlau…
Mit der Magnet-Schwebebahn und bis zu 300 Sachen ging es dann in die Stadt. Und diese war gigantisch. Auch wenn man merkt, wie sehr sie sich die Chinesen an europäischen Dingen orientieren, ist der Unterschied einfach enorm. Da reihen sich traditionelle Gebiete an modernen Hochhäuser-Gegenden. Und alles voller Menschen. 22 Millionen sollen es sein. Nachgezählt hab ich jetzt nicht…
Markus hatte eine Tour vorbereitet, die wir sofort in Angriff nahmen. Nunja, nach einer kleinen und notwendigen Erfrischung an einem der vielen Straßenständen. So führte uns der Weg zum Shanghai Bund, wo wir einen tollen Blick auf die Skyline mit den höchsten Wolkenkratzern Chinas hatten, dann weiter zum ältesten chinesischen Garten der Stadt, der sich übrigens mitten in der Stadt befindet, von welcher man aber absolut nichts mehr mitbekommt, sobald man sich im Garten aufhält und dann noch einer der ersten Tempel.
Zwischendurch kamen wir durch allerlei Verkaufsstraßen, kleine Straßenhändler, Märkte, usw. Das Highlight war auch ganz sicher, als wir von 3 jungen Chinesen gefragt wurden, ob sie denn ein paar Fotos mit uns machen dürften! Markus hatte mir bereits über solche Fälle berichtet, aber ich wollte es bis dahin einfach nicht glauben!
Ein paar junge Chinesen glücklich gemacht ging es dann auch weiter um unsere eigenen Bedürfnisse zu stillen. Hunger stand ganz oben auf der Liste. Schatten und Pause-machen direkt danach. Leider wurden alle 3 Bereiche nicht erfüllt, da wir das angestrebte Restaurant einfach nicht finden konnten. Macht nix, nimmt man halt eines der vielen anderen. Und das war super! Ramen, komische chinesische Maultaschen und alles mit Stäbchen gegessen – wunderbar! Da guckten auch die zwei jungen Damen, die uns am Tisch gegenüber saßen.
Zum Abschluss stand noch die Besteigung des SWFC – des Shanghai World Financial Centers an. Oder kurz: des Flaschenöffners. Ich schreibe dazu jetzt gar nicht mehr viel, da dieser sowieso in jedem Blog über Shanghai ausführlich erwähnt wird. Es wird nur so viel erwähnt: hoch, teuer, viel Glas, schön kühl, toller Ausblick!
Fertig von der Hitze und dem vielen verlaufen waren wir dann auch ganz zufrieden damit, wieder zum Flughafen zurückzukehren. Dort hieß es dann: Ankämpfen gegen den Sekundenschlaf und Warten auf das Boarding. Doch es war auf jeden Fall ein toller Tag!
Nun aber genug der Worte, lass ein paar Bilder sprechen:

Höchstgeschwindigkeit auf unserer Strecke: 300km/h. Zu bestimmten Zeiten wird hier aber auch mit bis zu 350km/h gefahren.

Bild für Jan, der sich in den USA schon immer so über die Verkabelungen gefreut hat. (Und nebenbei wohl Motiv Nummer 1 aller deutscher Touristen)

Typisches Stadtbild für Shanghai. Vorne kleine und bevölkerte Seitenstraße, im Hintergrund die höchsten Gebäude der Stadt.

Da wir Shanghai leider nicht bei Nacht betrachten konnten, hier ein Bild, wie es im Modell ausschaut.

Natürlich schön mit Glasboden. Erstaunlich wie viele Menschen sich nicht trauen, da drauf zu stehen…

Unser schönes Flugzeug für den Weiterflug nach Sydney. Innen leider nciht ganz so luxuriös wie unser erster Flieger!
Also bei dem „Touristenfoto vor der Skyline“ sieht es aus, wie wenn du ein kleines Hörnchen hättest hahaha 😀